Is This the world we created? Freddy Mercury and Queen
Liebe Kundinnen und Kunden, liebe Kollegen/Innen,
aktuell erleben viele Menschen in Betrieben und Teams eine Zeit des Übergangs. Der erste Schock scheint überstanden und liegt schon länger zurück, es wurden Umgangsweisen eingeübt, die sich als hilfreich erwiesen haben. Jetzt ist die Frage: wie geht es weiter?
Wir können diese Zeit nutzen, um Zwischenbilanz zu ziehen für die eigene Arbeit und deren Organisation, für unsere Ausrichtung in den Teams oder sogar in ganzen Abteilungen und Betrieben. Mit einfachen Fragen wie:
- Was war bisher?
- Was lief gut?
- Was kann weg?
Unternehmen, Teams, Führungskräfte, vor Allem auch Selbstständige erleben aktuell live, was es bedeutet „agil“ zu arbeiten, also hochflexibel und jeweils neu auf noch unbekannte, nie dagewesene Situationen zu reagieren. Um diese Situationen zu bewältigen, sollten wir sie unseren Gefühlen zugänglich machen. Wir neigen ja dazu, uns rasch wieder dem operativen Geschäft zuzuwenden. Das wartet ja auch schon mit seinen vielfältigen Anforderungen. Wir bürsten die Kleider zu Recht, hängen ein wenig Dekoration auf, lächeln uns selbst im Spiegel ermunternd zu und los geht es wieder! Was bedeutet Innehalten? Dazu gehört Mut, denn Angst. lat. Enge, ist bekanntlich ein schlechter Ratgeber. Wenn wir uns „eng“ fühlen, neigen wir zu Regression. Innehalten ist die unverzichtbare Basis der (Selbst-) Versicherung unserer Werte, unserer Ziele und deren Umsetzung. Diese Basis erreichen wir nicht „im Kopf“ alleine, wir brauchen dazu Gefühl und Herz. Nur aus dieser ganzheitlichen Verbindung entstehen Flexibilität und Resilienz. Wenn wir solche Situationen gewohnt sind, können wir uns an frühere Herausforderungen, die wir bewältigt haben, erinnern. Wir erinnern uns einfach an unsere Fähigkeiten, skills und abilities, an unsere Resilienzfaktoren, ohne daraus schon wieder zu hohe Ansprüche an uns selbst und Andere abzuleiten.
Viele Teams berichten, sie haben eine völlig ungewohnte Auszeit vom Arbeitsalltag erlebt. Diese brachte auch positive Überraschungen: so zeigten sich betreute Menschen von neuen Seiten, die ihnen vorher niemand so richtig zugetraut hatte, mit mehr Selbstständigkeit und Einfallsreichtum gingen sie ihren Alltag an und begegneten der Situation gelassener als gedacht!
Überraschend deutlich zeigt sich auch eine – eigentlich nicht neue – Seite von Arbeit, die oft nicht mehr genug in unser Bewusstsein vorzudringen scheint, die im „Gegenwartshadern“ (Sascha Lobo) untergeht: Arbeit schützt vor Wirklichkeitsverlusten!
Alexander Poraj weist daraufhin:
- „…In der Berührung mit der Wirklichkeit zu bleiben, ist dagegen alles andere als leicht und selbstverständlich…ohne den direkten Kontakt zur Wirklichkeit müssen wir uns diese erfinden und das tun unsere Köpfe sehr gerne. Das bezieht sich nicht nur auf Pandemie-Theorien. Das machen wir in allen anderen Bereichen und vor allem mit allen Menschen, mit denen wir direkten Kontakt vermeiden und den wir durch unsere Vorstellungen und unsere Interpretationen ersetzen müssen, genauso.“ Und es
- Arbeit ist mehr als Geldverdienen. Sie schafft Teilhabe, Struktur, Kontakt eben mit dieser Wirklichkeit, die ja nicht objektiv, „an sich“ ist, sondern jeweils subjektiv und verschieden. Neulich meinte eine Mitarbeiterin in einer Teamberatung: “Wir sollten mehr miteinander reden.“ ich ergänze: …um die jeweils andere Wirklichkeitserfahrung der Teamkollegen/Innen besser zu verstehen.
- Und eine Führungskraft meinte im Coaching auf die Frage, was sie denn möge an ihrer Arbeit: „den Kontakt mit den Menschen, den Teamleitungen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.“… nochmals ergänzend…und deren berufliche und ja bei der Arbeit immer auch persönlich gefärbte Sicht der Wirklichkeit.
- Die Frage „sind wir in unserem Team, der Firma, der Abteilung, usw. (noch) im Kontakt mit der Wirklichkeit?“ kann, das zeigt diese Krise auch, eine Frage von (Über-)Leben sein!
Und es gibt weitere Fragen wie:
- Was hat uns als Team durch diese Zeit getragen?
- Was gab es an Zusammenhalt, Rücksichtnahme, gegenseitiger Unterstützung, Zuverlässigkeit?
- Was sind unsere Werte? Jetzt und davor? Haben sich diese bewährt oder ist da „noch Luft nach oben
- Alles ist Wandel, life is change, und wir haben diese Welt geschaffen, jede und jeder zählt, nicht nur in Teams und den berühmten Changeprozessen, deren Minimal- oder Maximal- Erfolg definitiv an hochkomplexen Strukturen, Außen- wie Innenbedingungen, in jedem Fall am Geld, aber eben auch am Umgang mit Visionen und (Selbst-) Wirksamkeit hängt und vor Allem (!) an den Change-Akteuren selbst.
Krisenzeiten sind Zeiten für Veränderungsprozesse.
Neulich meinte ein erfahrener Kollege dazu lakonisch und punktgenau: “Veränderungsprozesse heißen ja immer, dass Menschen sich ändern müssen, und wer macht das schon gerne?“
In jedem Fall beginnt Veränderung mit Fragen stellen an sich und an Andere und braucht den Mut zum Engagement, zur aktiven Teilhabe statt zum passiv-aggressiven „sich durchmogeln“.
Und vielleicht braucht es die Kraft liebgewordene Positionen als mehr oder weniger wirklichkeitsfremd zu erkennen und den „Kreativen im inneren Team“ zu neuem Leben zu erwecken. Zu verstehen: ja das ist die Welt, die wir geschaffen haben. Wir können Alles so lassen oder ändern und damit „im Kleinen“ beginnen, im Team, als Führungskraft, in unserer (Selbst-)Organisation. Viel Erfolg und gutes Gelingen wünscht Ihnen! Barbara Glaser
- Aktuell arbeiten wir in der Praxis in kleinen Gruppen, im Einzelcoaching und ab Herbst startet unser Führungskräfte-Coaching in Lübeck und HH Barbara Glaser zusammen mit www.karinbrueggemann.de
- www.unternehmens-wert-mensch.de ist das erfolgreichste Foerder-Format zur Organisationsentwicklung in Unternehmen, die neue Laufzeit bis einschließlich 30.06.21. hat begonnen. Nutzen Sie diese Chance jetzt! Ich berate Sie gerne!